Politik

800 000 US-Staatsdiener warten heute auf ihr Geld

0

Tag 21: Trump beharrt auf Mauerforderung ++ Landesweite Demonstrationen

Die Haushaltsblockade in den USA dauert schon 21 Tage – das ist ein Rekord mit dramatischen Folgen, denn am heutigen Freitag wäre für die Staatsangestellten eigentlich Zahltag. Für rund 800 000 von ihnen wird es aber keine Gehaltschecks geben.

Stattdessen heißt es: Ohne Bezahlung arbeiten, zu Hause bleiben, krankmelden oder Arbeitslosenhilfe beantragen. Der Shutdown erwischt die USA mit voller Härte.

▶︎ Etwa 420 000 Angestellte müssen arbeiten, ohne bezahlt zu werden – immer mehr melden sich krank. 380 000 müssen zu Hause bleiben. Ob sie ihr Gehalt später erhalten: ungewiss!

  • DROGEN, WAFFEN UND GELD

    Trumps Mauer-Show an der Mexiko-Grenze

    US-Präsident Donald Trump warb am Donnerstag in der texanischen Grenzstadt McAllen erneut für sein Projekt Mauerbau.

  • Streit um die Grenzmauer

    Trump sagt Reise zum Davos-Gipfel ab

    Weil der Haushaltsstreit wohl nicht bald beendet sein wird, sagt der US-Präsident seine Teilnahme am Wirtschaftstreffen in Davos ab.

Das ist besonders für Familien und Arbeitnehmer ohne Ersparnisse prekär. Denn: Hohe Hypotheken, Rechnungen und beispielsweise teure Medikamente müssen sie trotzdem bezahlen.

Für Daniel Lickey, Angestellter der Finanzbehörde in Ogden (Utah), hat der Shutdown deshalb dramatische Auswirkungen: Seine Miete bezahlt er nur durch die Unterstützung einer Nachbarin, die Medizin für seine bipolare Störung (75 US-Dollar) kann er sich kaum leisten.

Lickey: „Ohne meine Medizin gehen meine selbstmörderischen Gedanken und Tendenzen nach oben. Ich will nicht an diesen dunklen und beängstigenden Ort.“ Seine Ersparnisse hat er gerade für die notwendige Reparatur seines Autos geopfert.

Am Donnerstag gingen Regierungsangestellte in mehreren US-Großstädten auf die Straße. Sie fordern eine schnelle Einigung im Haushalts-Streit.

Hunderte reckten an öffentlichen Orten Schilder in die Luft: „Beendet den Haushaltsnotstand“, „Trump ist ein Lügner“, „Wir wollen arbeiten!“, „Sieht es so aus, als wollen wir das?“

Mit jedem Tag wird die Verzweiflung in den USA größer, spürbarer – der Mauerstreit führt zu realen Existenzängsten.

Samstag: Alleiniger Shutdown-Rekord

Doch offenbar haben die Ängste der Bürger keine Auswirkungen auf die US-Politik! Präsident Donald Trump bleibt bei seiner 5,7-Milliarden-Dollar-Forderung für den Bau einer Grenzmauer nach Mexiko – die Demokraten stellen sich dem weiterhin ungerührt entgegen.

Noch teilt sich der Shutdown die Notstand-Spitzenposition mit einer 21-Tage-Sperre unter der Clinton-Regierung über den Jahreswechsel 1995/96. Doch anders als damals besteht heute keine Aussicht auf eine schnelle Einigung.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird morgen deshalb der längste Shutdown aller Zeiten notiert werden müssen – und dann könnten noch viele weitere Tage folgen.

Erster Mitarbeiter verlässt den „Spiegel“

Previous article

Müllers Afrikareise wird zum Pannen-Witz

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik