Wirtschaft

Berliner Fintech-Bank kooperiert mit Alipay

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Die Chinesen wollen ihren Bezahldienst Alipay in mehr deutschen Geschäfte bringen. Die Berliner Solarisbank soll ihnen dabei helfen.

Das KaDeWe will chinesischen Kunden das Einkaufen erleichtern und lässt sie per Alipay zahlen.

Es ist ein lukrativer Markt. Touristen aus China geben auf ihrer Shoppingtour durch Deutschland gerne größere Summen aus. Im Schnitt zahlen sie pro Einkauf 800 Euro. Davon will nun auch die Berliner Solarisbank profitieren. Das Institut ist deshalb jetzt eine Kooperation mit dem chinesischen Zahlungsanbieter Alipay eingegangen, der nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Kunden hat. Hinter Alipay steht der chinesische Milliardär Jack Ma, der mit Alibaba auch einen der größten Onlinehändler der Welt gegründet hat. Seinen Bezahldienst nutzen deshalb so viele Chinesen, weil sie damit in ihrer Heimat zum Beispiel auch ein Taxi bestellen, ihr U-Bahn-Ticket bezahlen oder ihre Mobilfunkrechnung begleichen können. Reisen sie nach Deutschland, wollen Chinesen deshalb am liebsten auch hier mit Alipay zahlen statt mit Bargeld oder Karte. Die Solarisbank soll nun dabei helfen, ihnen das zu ermöglichen.

Für die Berliner Fintech-Bank, die bislang in erster Linie für Start-ups wie Smava oder Autoscout24 Zahlungen im Hintergrund abwickelt, ist das ein Großauftrag. Vorerst wird sie Alipay-Zahlungen nur für Händler in Deutschland abwickeln – perspektivisch soll die Kooperation dann aber auch auf andere europäische Länder ausgeweitet werden. „Diese Zusammenarbeit birgt ein enormes Potenzial für alle Beteiligten“, sagt Solaris-Vorstand Roland Folz.

Deutsche Händler wollen mehr Chinesen anlocken

Dass chinesische Kunden hierzulande an der Kasse eine solche Sonderbehandlung bekommen, liegt unter anderem daran, dass sie besonders kauffreudig sind. Die größte Einzelzahlung, die der Finanzdienstleister Wirecard zum Beispiel bislang für Alipay abgewickelt hat, betrug 40.000 Euro für ein Accessoire. Wirecard ist mit den Chinesen schon länger im Geschäft: Bereits seit fast drei Jahren wickelt der Dax-Konzern aus München Zahlungen für Alipay ab – zum Beispiel in 2000 Filialen der Drogeriemarktkette Rossmann, an 160 Kassen im Flughafen München und in großen Kaufhäuser wie dem KaDeWe in Berlin. In Stuttgart hat Wirecard auf Initiative der Standortförderung gleich 50 Händler mit Alipay ausgestattet – die Stadt ist aufgrund ihres Mercedes-Benz-Museums bei chinesischen Touristen besonders beliebt. Deutsche Händler nutzen Alipay aber auch deshalb, weil sie dadurch von der Datensammelei der Chinesen profitieren können: Erkennt Alipay zum Beispiel, dass ein Nutzer nach München fliegt, bekommen die Händler am dortigen Flughafen einen Hinweis – und können ihm gleich per Alipay-App Rabatte anbieten.

Mit der Solarisbank bekommt Wirecard nun als Dienstleister auf diesem Markt Konkurrenz. Die Berliner sollen den Chinesen offenbar helfen, mit ihrem Bezahlsystem noch sehr viel schneller in sehr viel mehr Läden zu kommen. Die Zusammenarbeit mit der Solarisbank „bietet Alipay die ideale technische und regulatorische Unterstützung für den weiteren Ausbau unseres Händlernetzes“, sagt Xiaoquiong Hu, Alipay-Managerin für Deutschland, Österreich und die Schweiz.


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