Politik

Erdrutsch-Sieg für Brexit-Partei

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Der „Brexsack” kann sich feiern lassen.

Die Partei von Brexit-Erfinder Nigel Farage hat die Europawahl in Großbritannien deutlich gewonnen. Nach Auszählung von rund 90 Prozent der Wahlbezirke erhielt die EU-feindliche Brexit-Partei 31,6 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wurden die proeuropäischen Liberaldemokraten. Sie kamen auf 20,3 Prozent.

Die konservativen Tories der Noch-Premierministerin Theresa May wurden wie erwartet empfindlich abgestraft. Nur neun Prozent der Stimmen, gerade mal Platz fünf für die Tories.

Auch Labour schnitt deutlich schlechter ab als 2014 an dritter Stelle mit rund 14 Prozent der Stimmen. Erstaunlich stark war das Ergebnis der Grünen mit etwas mehr als 12 Prozent. Mit den Ergebnissen aus Schottland und Nordirland wurde erst im Laufe des Montags gerechnet.

„Großer Sieg“

„Es sieht nach einem großen Sieg für die Brexit Party aus“, sagte Farage nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse vor Journalisten in Southampton.

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Mit einem Erfolg der erst vor wenigen Monaten gegründeten Brexit-Partei war bereits im Vorfeld gerechnet worden. Die Stimmabgabe bot vielen Briten die Möglichkeit, ihrem Ärger über den Brexit-Kurs der beiden größten Parteien – Konservative und Labour – Luft zu machen.

Premierministerin May hatte am Freitag ihren Rücktritt angekündigt, weil es ihr nicht gelungen war, ihr mit Brüssel ausgehandeltes Abkommen über den EU-Austritt durchs Parlament zu bringen.

Zweite Brexit-Abstimmung?

Labour-Chef Jeremy Corbyn bezeichnete die Wahl in einer Mitteilung als „Stellvertreter“ für ein zweites Breit-Referendum in dem Land. Seine Partei werde sich dafür einsetzen, das die Frage dem Volk wieder vorgelegt werde, entweder in einer Neuwahl oder einer Volksabstimmung, so Corbyn.

Eigentlich hätte Großbritannien bereits am 29. März aus der Staatengemeinschaft ausscheiden und gar nicht mehr an der Wahl zum Europaparlament teilnehmen sollen. Die Frist für den EU-Austritt wurde inzwischen bis 31. Oktober verlängert.

Brexit-Partei stärkste Kraft bei Europawahl in Großbritannien

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