Politik

Hat das Kanzleramt Kaeser zur Absage gedrängt?

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Ein Sandsturm fegte über Riad, ein Gerücht durch die kontrovers diskutierte „Future-Investment“-Messe der Saudis.

Wie BILD aus verlässlicher Quelle erfuhr, berichtete die Siemens-Delegation, dass ihr Chef Joe Kaeser einen Wink vom Kanzleramt bekommen habe, zurzeit lieber nicht an der Prestige-Veranstaltung der Saudis teilzunehmen. Auf BILD-Anfrage teilte das Bundespresseamt mit, die Teilnahme sei „eine unternehmerische Entscheidung“. Siemens äußerte sich nicht.

Geschäfte wurden trotzdem gemacht: Die meisten Firmen und Investoren kommen aus den USA, China und Frankreich! Die Franzosen können sich über Aufträge in Höhe von 12 Milliarden freuen.

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Nach saudischen Angaben hatten sich über 3000 Teilnehmer zur Investoren-Konferenz angemeldet. Auch der unter Druck geratene Kronprinz Mohammed bin Salman, kurz MBS, nimmt an der Konferenz teil.

Saudi-Arabien steht seit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul unter heftiger Kritik. Erst Wochen nach dem Mord hatten die Saudis eingeräumt, dass Khashoggi gewaltsam getötet wurde. Zuvor wurde sein Tod mehrfach dementiert.

Die G7-Minister gaben am Dienstag eine Erklärung ab und forderten Saudi-Arabien auf, uneingeschränkt mit den türkischen Behörden zu kooperieren und für Aufklärung zu sorgen. Die bisherigen Erklärungen würden noch viele Fragen unbeantwortet lassen, hieß es in einem Schreiben, das vom Auswärtigen Amt in Berlin veröffentlicht wurde.

Wegen der Affäre um Khashoggi hatten im Vorfeld viele hochrangige Vertreter abgesagt. Dazu zählen US-Finanzminister Steven Mnuchin und die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde. Auch der Chef der Großbank HSBC, John Flint, die Vorstandschefs des Unterhaltungskonzern Viacom und des Fahrdienstleisters Uber sowie der britische Großinvestor Richard Branson bleiben dem dreitägigen Treffen fern.

Ziel der Prestige-Veranstaltung ist es, Saudi-Arabien unabhängiger vom Öl zu machen. Dazu richtet das Königreich die Konferenz aus, um Investoren für Großprojekte im Land zu gewinnen und so auch die einheimische Wirtschaft anzukurbeln.

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