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JHV-Kritik trifft Bayern-Boss: Hoeneß kassiert doch noch eine Watschn

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Hoeneß musste bei der JHV mit ansehen, wie aus einer harmonischen Veranstaltung eine Teilabrechnung wurde.


Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern muss Uli Hoeneß teils massive Kritik der Mitglieder einstecken. Vor allem sein Umgang mit Paul Breitner und die Auf-die-Fresse-Konferenz sorgen für Unmut. Damit hatte der Bayern-Boss offenkundig nicht gerechnet.

Uli Hoeneß hat die harte Kritik bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern verletzt. "Das trifft mich sehr, sehr", sagte der Präsident des Fußball-Bundesligisten nach der Veranstaltung mit knapp 1700 Mitgliedern des Vereins im Audi Dome in München. Er müsse erst einmal darüber nachdenken, er habe ja versprochen, "dass ich sachliche Dinge sage in Zukunft".

Hoeneß ergänzte, dass er früher womöglich direkt darauf eingegangen wäre und das eine oder andere dazu gesagt hätte, "was ich vielleicht morgen bedauert hätte." Daher sei es besser, "wenn ich zu diesen Vorkommnissen, wie sie hier teilweise passiert sind, erstmal eine Nacht drüber schlafe." Die Stimmung kippte beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes, bei dem die Mitglieder ans Mikrofon dürfen. Es gab an diesem Freitagabend Pfiffe und Buhrufe gegen den Vereinspatron anstelle der üblichen Huldigungen – das ist ein Jahr vor der nächsten Präsidentenwahl neu und bemerkenswert.

Wortwahl sorgt für Ärger

Einige Mitglieder griffen Hoeneß massiv und direkt an. Der verweigerte eine inhaltliche Antwort und verwies darauf, eine Diskussion auf diesem Niveau abzulehnen. "Da waren so viele Unwahrheiten drin." In der Kritik ging es vor allem um die inzwischen legendäre Auf-die-Fresse-Konferenz Mitte Oktober, einen katarischen Sponsor des FC Bayern, den Umgang mit Ehrenspielführer Paul Breitner, Hoeneß' Wortwahl und einiges mehr. "Früher wollte ich sein wie Uli Hoeneß, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher", sagte Klub-Mitglied Johannes Bachmayr.

Er zitierte Hoeneß' Wortwahl ("Scheißdreck") und kritisierte ihn vehement für den Umgang mit Paul Breitner. "Der Herr Dreesen wurde zum Telefon-Lakaien degradiert, weil Sie es nicht im Kreuz hatten, Ihren alten Weggefährten anzurufen. Ein Ehrenspielführer ist nicht zu verbannen. Es ist nicht Ihr Stadion, der Verein ist nicht Ihr Eigentum. Paul Breitner hat ausgesprochen, was viele dachten und das muss man dann auch mal aushalten. Ich sage Meinungsfreiheit und Paragraph 1 des Grundgesetzes."

Fall Breitner erhitzt die Gemüter

Nachdem der erste Teil der Veranstaltung, den Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unter anderem genutzt hatten, um Trainer Niko Kovac den Rücken zu stärken, harmonisch über die Bühne gegangen war, war Hoeneß anzumerken, dass er mit der negativen Stimmung im Fanlager nicht unbedingt gerechnet hatte. Auch deswegen dürfte hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.

Dagegen lehnte Hoeneß ein weiteres Statement zum Fall Breitner kategorisch ab. "Ich werde zu dem Thema nix mehr sagen, ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam – und das war's für mich." Er habe aber keineswegs Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen vorgeschickt, um Breitner anzurufen und von seiner Verbannung aus dem Ehrengastbereich der Allianz Arena zu unterrichten. Während der Champions-League-Reise in Athen im Oktober habe Hoeneß mit Dreesen im Auto gesessen, die Situation besprochen, "und ich habe angeboten, den Paul anzurufen. Dann hat Dreesen gesagt: Nein, das mache ich."

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