Sport

Marseille beschenkt Eintracht: Gustavo erntet Spott für Slapstick-Eigentor

0

Luiz Gustavo erntet für sein Eigentor bei Eintracht viel Hohn.


Als Torjäger ist Luiz Gustavo nicht bekannt, es ist auch nicht die Aufgabe des Defensivfußballers von Olympique Marseille. Doch im Europa-League-Spiel gegen Eintracht Frankfurt trägt er sich unfreiwillig in die Schützenliste ein – mit einem kuriosen Rückpass.

Eintracht Frankfurt gewinnt in der Fußball-Europa-League mit 4:0 gegen den Vorjahresfinalisten Olympique Marseille – und anschließend sprechen alle über Marseilles Defensivspieler Luiz Gustavo. Was war passiert? Der Ex-Bayern-Spieler fabrizierte ein spektakuläres Eigentor. In der 17. Minute entschied sich der Brasilianer, bedrängt von Frankfurtern, für einen Rückpass zu seinem Torhüter Johann Pelé. Dumm nur, dass Gustavo vorher nicht in dessen Richtung schaute und damit gar nicht bemerkte, dass Pelé neben seinem Tor stand. Den Pass zielte Gustavo auch noch – anders als im Lehrbuch vorgeschrieben – direkt auf das eigene Tor. Pelé hatte keine Chance, den Ball zu erreichen. Der rollte über die Linie, 2:0.

Diese Slapstick-Einlage zieht entsprechend viel Spott nach sich. Als "Eigentor des Jahres" bezeichnet "France Football" den Aussetzer von Gustavo. Auch "20 Minutes" amüsiert sich über das "Gag-Tor des Jahres". Die "L'Equipe" schreibt von einem "albernen Treffer". Bei Twitter gibt es ebenfalls hämische Kommentare: "Ein großartiges Tor. Schade, dass er auf der falschen Seite steht", heißt es da. Andere beglückwünschen die Eintracht zum erfolgreichen Pressing. Einige dagegen verteidigen Gustavo: "Vergesst nicht, was er für Olympique Marseille getan hat!" Andere fragen sich, warum Pelé offenbar ebenfalls nicht auf den Ball geachtet hat und viel zu weit vom Tor entfernt stand.

Und was sagte der unfreiwillige Torschütze selbst? "Auf dem Platz ist alles schnell gegangen. Ich hatte nicht viel Raum. Mein Fehler. Es war das erste Mal und ich hoffe, dass es das letzte Mal war." Gustavo bekannte klar: "Wir haben den Deutschen zwei Geschenke überreicht." Denn er war nicht der einzige Eigentorschütze: Sein Mitspieler Bouna Sarr traf bei einer Abwehraktion in der 62. Minute ebenfalls das eigene Tor.

"Nie im Wettbewerb angekommen"

Diese zwei Eigentore, sie passen zur Lage des französischen Klubs. Im Mai dieses Jahres noch Finalist der Europa League – nun 4:0 abgefertigt von Eintracht Frankfurt. Zuvor hatte Marseille bereits sein Heimspiel gegen Frankfurt verloren (1:2), zudem hagelte es in der Gruppe H zwei Niederlagen gegen Lazio Rom (1:3, 1:2) und auch gegen Apollon Limassol reichte es nur zu einem 2:2-Unentschieden. Das Aus in der Gruppenphase der Europa League ist nun mit nur einem Punkt vor dem letzten Gruppenspiel bereits besiegelt. "Ich glaube, dass wir in dieser Saison nie in dem Wettbewerb angekommen sind. Das ist die Wahrheit", so Gustavo. "Wir haben schon gegen Frankfurt schlecht angefangen. Trotz Überzahl das Hinspiel verloren. Alles, was danach passiert ist, waren Konsequenzen aus diesem Spiel."

Nicht viel besser sieht es in der Ligue 1 aus: Dort reicht es derzeit nur zu Tabellenplatz fünf – schon 17 Zähler ist Ligakrösus Paris St. Germain enteilt. Doch die Situation sei keineswegs ausweglos, urteilt Gustavo. Marseille hat "noch alle Möglichkeiten", so der 31-Jährige. "Wir sind nicht so weit vom dritten und zweiten Platz entfernt. Wir wollen einen europäischen Platz haben." Dann könnte Gustavo international seinen Patzer wieder gutmachen.

So läuft der 13. Spieltag: Kovac findet Erfolgsidee für den FC Bayern

Previous article

Die bescheidene Frau Merkel

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Sport