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Trump bleibt bei harter Linie im Handelsstreit

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Weil Kanzlerin Angela Merkel wegen der kaputten Regierungsmaschine ganze zwölf Stunden zu spät kam, platzte das angesetzte Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Freitag. Dafür wurde es dann am Samstagmittag (Ortszeit) in den engen Zeitplan der beiden Regierungschefs gequetscht.

Zur Mittagszeit in Buenos Aires holt Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) ihr Treffen mit US-Präsident Donald Trump (72) nach. „Wir haben ein großartiges Verhältnis und ein großartiges Arbeitsverhältnis“, sagte Trump zum Auftakt des Treffens. Es werde unter anderem um Handel und Verteidigung gehen. „Wir werden über Handelsfragen sprechen, über multilaterale Fragen“, sagte Merkel.

Aber zunächst stand – wie bei dem Treffen mit Putin – die Ukraine-Krise auf dem Programm. Die Kanzlerin und US-Präsident redeten bei ihrem bilateralen Gespräch über die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland um den Schiffsverkehr an der Straße von Kertsch.

Schon am Morgen bei dem Gespräch mit Putin ging es um den Ukraine-Konflikt. Wie Merkels Regierungssprecher sagte, äußerte die Kanzlerin gegenüber Putin ihre Sorge über die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine. Merkel trat für die Freiheit des Schiffsverkehrs durch die Meeresstraße von Kertsch ins Asowsche Meer ein. Auslöser der Krise war die Festsetzung ukrainischer Schiffe und Seeleute durch Russland in den Gewässern.

Von dem Gespräch wird sie sicher Donald Trump berichten, der schon im Vorfeld forderte, dass sie sich einmischen soll.

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Trump bleibt bei harter Linie im Handelsstreit

US-Präsident Donald Trump hat einen Abbau des Handelsdefizits mit Deutschland angekündigt. „Wir haben ein enormen Handelsungleichgewicht, aber wir werden das ändern“, sagt er bei Gespräch mit Merkel. „Es wird besser und besser werden. Unsere militärischen Beziehungen sind sehr gut.“ Trump bleibt also bei seiner harten Linie.

Ein konkretes Zoff-Thema beim Handel: Berichten zufolge könnte die US-Regierung schon nächste Woche deutsche Autos mit Strafzöllen belegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel dürfte sicher versuchen, diese Strafzölle abzuwenden.

Der US-Präsidenten plant, Strafzölle in Höhe von 25 Prozent (statt der bisherigen 2,5 Prozent) auf Autos aller Art aus Europa zu verhängen. Das wäre ein herber Schlag für die deutsche Autoindustrie. Donald Trump hatte bereits in seinem Wahlkampf vor allem die deutschen Autohersteller besonders scharf attackiert. Er sprach von einem Ungleichgewicht beim Auto-Handel und dass die USA ausgenutzt werden würden.

Die Kanzlerin kann jetzt in ihrem Gespräch mit Trump die Wogen etwas glätten und so für das für kommenden Dienstag geplante Treffen zwischen deutschen Autobossen (VW, BMW und Daimler) mit hochrangigen Vertretern im Weißen Haus bessere Vorraussetzungen schaffen.

Bei dem Handelsstreit geht es offiziell um eine Auseinandersetzung zwischen den USA und der EU und somit um weit mehr als nur Autos von BMW, Mercedes und VW. Aber die deutsche Autoindustrie steht besonders im Fokus von Trump.

Ob Merkel auf Trump mäßigend einwirken konnte, wurde nicht bekannt.

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