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Trumps Ex-Anwalt gibt Lügen in Russland-Affäre zu

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Kommt jetzt die ganze Wahrheit ans Licht?

Der nächste Cohen-Knaller!

Michael Cohen (52), der Ex-Anwalt von US-Präsident Donald Trump (72), hat sich schuldig bekannt, den US-Kongress belogen zu haben. Er habe einem Ausschuss die Unwahrheit über einen Immobilien-Deal Trumps in Moskau gesagt!

Am Donnerstag gab Cohen das überraschend vor einem Gericht in New York zu. Als Grund für die Falschaussage gab er an, er habe aus Loyalität zu Trump gehandelt, damit sie in Einklang mit dessen politischen Botschaften stünden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Vor seinem Abflug zum G20-Gipfel nach Argentinien sagte Trump vor Journalisten, die Darstellung Cohens vor einem New Yorker Gericht sei frei erfunden. Cohen drohe wegen diverser Vergehen eine hohe Haftstrafe.

„Er ist eine schwache Person und versucht jetzt, eine mildere Strafe zu bekommen. Deshalb lügt er über ein Projekt von dem schon vorher jeder wusste.“ Gleich zu Beginn seines Statements betonte Trump, das Projekt letztendlich nicht weiterverfolgt zu haben. „Hätte ich das Projekt umgesetzt wäre daran nichts falsch gewesen. Das war mein Geschäft.“

Russlandkontakte im US-Wahlkampf

2017 hatte Cohen den Umfang, in dem er selbst Kontakt zum Kreml hatte, heruntergespielt. Bei der Untersuchung ging es um Verhandlungen zu einem geplanten Trump-Tower in Moskau, die 2016 während Trumps Wahlkampf stattgefunden haben sollen.

Recherchen von BuzzFeedNews belegten den Anfangsverdacht Mitte Mai: Seit mehr als 30 Jahren habe Trump in mehreren Anläufen versucht, den Tower in Moskau zu bauen. Den bislang letzten Versuch, den Wolkenkratzer-Deal einzufädeln, soll es mitten im Wahlkampf zur US-Präsidentschaft im Jahr 2016 gegeben haben.

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Abgesegnet von Donald Trump persönlich, hätten Unterhändler, darunter auch Michael Cohen, demnach alle ihre Russland-Kontakte aktiviert. Ziel sei es gewesen, Investoren zu akquirieren, Kontakte zu knüpfen und ein Treffen Trumps mit Putin vorzubereiten. Dort hätte es dann zur Unterschrift für den Bau des Prestige-Projekts kommen sollen.

Nachdem Donald Trump die parteiinternen Vorwahlen für sich entschieden hatte und feststand, dass er zur Präsidentschaftswahl antreten würde, distanzierte er sich plötzlich von allen Verbindungen nach Russland – und begann damit das jahrelange Versteckspiel.

Nicht das erste Cohen-Geständnis

In der Russland-Affäre werden mögliche illegale Verbindungen des Trump-Teams nach Moskau vor dem Amtsantritt des heutigen Präsidenten geprüft. Die Untersuchungen des zu der Affäre eingesetzten Sonderermittlers Robert Mueller umfassen Berichten zufolge auch Trumps Geschäftsaktivitäten, in die Cohen involviert war. Bisher hatte Trumps Ex-Anwalt dabei seinen früheren Klienten bestätigt.

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Im August 2018 dann die Kehrtwende: Cohen bekannte sich schuldig, Steuerbetrug begangen und gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben. Dabei ging es unter anderem um Schweigegeldzahlungen an angebliche frühere Sexpartnerinnen Trumps.

Trump hatte bislang behauptet, nichts von den Zahlungen gewusst zu haben. Laut Cohens Aussage habe der jetzige Präsident ihn dazu angestiftet, Schweigegelder an zwei Frauen (u.a. den Pronostar Stormy Daniels) zu zahlen, um seine Chancen im Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu verbessern . Sie behaupten, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben.

Schon im Sommer sahen einige US-Medien ein mögliches Ende der Trump-Ära gekommen, vor allem wenn ehemalige Vetraute – darunter Michael Cohen – gegen ihn Aussagen würden. Mit Cohens jüngstem Geständnis könnte jetzt dieser Moment gekommen sein.

Kommt die ganze Wahrheit über die Kreml-Kontakte raus?

Cohen war jahrelang einer der engsten Vertrauten Trumps. Das änderte sich, als das FBI im April bei Durchsuchungen von Cohens Hotelzimmer, Büro und Wohnung Dokumente und Akten beschlagnahmte.

Nach seiner Aussage am Donnerstag betonte sein Anwalt Guy Petrillo laut Washington Post berichtet: „Mr. Cohen hat bisher kooperiert, Mr. Cohen wird weiterhin kooperieren“.

Wenn diese Kooperationswilligkeit weitere Aussagen über Trumps Verbindungen nach Russland beinhaltet, könnte das für den US-Präsidenten gefährlich werden. Außerhalb des Gerichtsaals hat sich Cohen bisher aber nicht weiter geäußert. Das Urteil gegen ihn soll am 12. Dezember fallen.

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