Politik

Vier Tote bei Kommunalwahl in der Türkei!

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Zwei Wahlbeobachter tot +++ Täter wohl verwandt mit Kandidat der Erdogan-Partei

SCHRECKENSNACHRICHTEN AUS DER TÜRKEI!

Bei der heutigen landesweiten Kommunalwahl sind vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte der türkische Innenminister Süleyman Soylu. Um 16 Uhr (MESZ) schlossen die Wahllokale!

In der Provinz Malatya erschoss ein Mann zwei Wahlbeobachter, Informationen zu den zwei weiteren Todesfälle gibt es bisher nicht.

Am Vormittag gerieten in einem Wahllokal in Pütürge zwei Gruppen aneinander, berichtete zunächst die Nachrichtenagentur DHA. Der Täter soll eine Pistole gezogen und die zwei Menschen getötet haben. Er wurde festgenommen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (65) bestätigte nach seiner Stimmabgabe in Istanbul die Todesfälle. Er erklärte: „Das, was passiert ist, hat mich als Präsident wirklich traurig gemacht. Unser Justizminister und Innenminister ermitteln in der Sache.“

Kommunalwahlen in der Türkei

Stimmungstest für Erdogan

Quelle: Reuters
1:38 Min.

Der Täter soll ein Neffe des lokalen AKP-Kandidaten gewesen sein – der Partei von Präsident Erdogan.

Die nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz (Grüne) ist für ihre Partei als Wahlbeobachterin in der Türkei. Sie sagte zu BILD: „Wir sind als Beobachter seit 7 Uhr in Diyarbakir unterwegs. Hier herrscht eine bedrückende Stimmung. Die Menschen haben Angst zu reden, aber sind sehr froh darüber, dass internationale Wahlbeobachter vor Ort sind. Wir werden immer wieder von Sicherheitskräften kontrolliert. An den Wahllokalen werden wir auf eine freundliche Weise von Polizeibeamten abgewiesen. Wir hatten nur einmal die Möglichkeit kurz in ein Wahllokal reinzukommen und mit den lokalen Politiker reden.“

Behinderungen der europäischen Beobachterdelegation gab es am Mittag in Südostanatolien. In Diyarbakir wurden die italienischen Wahlbeobachterinnen Sonia Helene Rosset und Noemi Colombo festgenommen. Sie befinden sich derzeit im Polizeipräsidium.

In #Diyarbakir wird eine europäische Beobachterdelegation von Polizisten massiv behindert. Sonia Rosset und Noemi Colombo (aus Italien) wurden festgenommen.#Türkei#Kommunalwahlen #31M19 https://t.co/o9KD7uzeLR

— Metin Gülmen (@GuelmenM) March 31, 2019

Heute waren 57 Millionen Türken aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Die Abstimmung fand in allen 81 Provinzen gleichzeitig statt. Um 16 Uhr (MESZ) schlossen die letzten Wahllokale.

Nach offiziellen Angaben sind landesweit rund 553 000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

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Die Kommunalwahl ist ein Stimmungstest für Erdogan und seine islamisch-konservative Regierung. Spannend wird es gegen Abend vor allem in der Wirtschaftsmetropole Istanbul und der Hauptstadt Ankara: Dort wird ein knapper Ausgang erwartet.

Auch wenn der türkische Präsident selbst nicht zur Wahl steht, hatte er massiv im Wahlkampf mitgemischt. Sein erklärtes Ziel: eine Niederlage seiner AKP verhindern.

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Stimmungstest für Erdogan

Quelle: Reuters
1:38 Min.

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