Politik

Aufstand der Frauen gegen den Welt-Kopftuch-Tag

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Nach Weihnachten und Heilige Drei Könige steht der nächste Feiertag ins Haus: der Welt-Kopftuch-Tag!

Welt-Kopftuch-Tag?

Am 1. Februar sollen weltweit nicht-muslimische Frauen ermuntert werden, das islamische Kopftuch auszuprobieren und Bilder davon im Internet zu veröffentlichen.

Es gehe um Toleranz und Freiheit, sagen die Initiatoren um die Aktivistin Nazma Khan, die mit elf Jahren von Bangladesh nach New York auswanderte.

Die erste Aktion zum „World Hijab Day 2019“ startete Ende 2018 – und ging nach hinten los wie selten eine Social-Media-Kampagne: Unter dem Hashtag #FreeInHijab (Frei unterm Kopftuch) sollten Frauen erzählen, wie frei sie sich fühlen.

Das Gegenteil passierte: Unzählige Frauen griffen den Hashtag auf, um über ihre UNFREIHEIT zu schreiben!

#FreeInHijab my mother forced me to wear the hijab by threatening me with hellfire and putting her hands over my neck, my brother threatened to send me back to saudi arabia if I ever took it off, now I am finally free pic.twitter.com/brHPniw7tK

— liah ⚢ (@pixshii) December 30, 2018

„Meine Mutter zwang mich, das Kopftuch zu tragen und drohte mir mit dem Höllenfeuer”, erzählt eine junge Frau auf Twitter. „Jetzt bin ich endlich frei.“

Unzählige andere Frauen tun es ihr gleich und machen ihre Geschichten öffentlich. Manche schreiben anonym. Viele, die (inzwischen) im westlichen Ausland leben, zeigen Gesicht, posten Vorher-Nachher-Fotos.

#FreeInHijab I was forced to wear it in #Saudi now I am free to take it off in #Canada ..
Almost all women are forced to wear it .. pic.twitter.com/jLvdAgC6JM

— العُزّى #لجين_الهذلول (@ffeminist0) December 31, 2018

Auch Ensaf Haidar, die Ehefrau des in Saudi-Arabien inhaftierten Bloggers Raif Badawi, schaltet sich ein. Ihrem Mann drohen 1000 Peitschenhiebe wegen „Beleidigung des Islam“.

If you were born under Sharia and forced to wear the niqab and your humanity was stolen, you know why I'm against hijab and niqab! #NoHijabDay#FreeInHijab

— Ensaf haidar ⚜️🍁 (@miss9afi) December 29, 2018

Eine Galionsfigur der Kritikerinnen ist die kanadische Autorin und Feministin Yasmine Mohammed: „Hört nicht auf zu träumen! Kämpft weiter, tapfere Frauen! Wir stehen hinter euch“, ruft sie den Frauen zu, die seit Ende Dezember ihre Unterdrückungs-Erfahrungen öffentlich machen.

So many inspiring, fierce, and phenomenally brave women are posting their pictures & #FreeFromHijab stories…and so many wonderful, empathetic, & freedom-loving ppl are coming out to support them!

How could I not feel hopeful about humanity?

Here’s to a lovely #NewYear! 🥂💕

— Yasmine Mohammed (@ConfessionsExMu) December 31, 2018

Yasmine Mohammed kritisiert auch, dass es vor allem privilegierte westliche Frauen seien, die das Kopftuch mit einem Feiertag verherrlichen.

Ihr Vorwurf: „Sie fallen damit jenen Schwestern in den Rücken, die nicht frei entscheiden können“ und gegen strenge Kleidungsvorschriften in ihren Ländern kämpfen! „KEIN Mensch möchte gegen seinen Willen eingewickelt werden!“

Die amerikanische Autorin und Professorin Asra Nomani richtet sich direkt an die „Westler, die das Kopftuch lieben“ und formuliert: „Wenn es einer Frau oder einem Mädchen verboten ist, den Wind in ihrem Haar zu spüren, stellen Sie sich vor, welche anderen Rechte ihnen diese Männer-Regeln verwehren!“

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