Politik

Merkel sagt Sommer-Interviews ab

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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verzichtet in diesem Jahr auf eine Teilnahme an den Sommerinterviews von ARD und ZDF.

Von beiden öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern wird die Nachfolgerin von Merkel als CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, interviewt – am 7. Juli im ZDF und am 8. September in der ARD.

Hintergrund: Nachdem die Kanzlerin den CDU-Vorsitz abgegeben hat, hatte sie ihrer Wunschnachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) in den vergangenen Wochen immer öfter die politische Bühne überlassen.

Nun darf AKK auch bei den großen TV-Interviews ins Rampenlicht.

Die traditionelle Sommer-Pressekonferenz mit der Bundeskanzlerin in der Bundespressekonferenz – dem Zusammenschluss der Hauptstadt-Journalisten – soll es aber geben.

  • Beim D-Day-Gedenken

    Warum guckt Merkel so böse?

    Bei den Feierlichkeiten zum D-Day schaute Kanzlerin Merkel immer wieder mit ernstem Blick in Richtung Tribünen-Mitte – dort war Trump.

  • Annegret Kramp-Karrenbauer

    »Ich rede häufiger mit Merkel als mit meinem Mann

    AKK redet Klartext: Derzeit rede sie häufiger mit Merkel als mir ihrem Mann und an Familienministerin Giffey hat sie eine klare Forderung.

Ein Regierungssprecher erklärte am Donnerstag, die Sommerinterviews der Fernsehsender seien im Grundsatz den Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien vorbehalten. Nach der Abgabe des CDU-Vorsitzes im vergangenen Dezember habe die Kanzlerin daher entschieden, in diesem Jahr erstmals auf die Sommerinterviews der Fernsehsender zu verzichten.

Dabei hätte es durchaus Themen für das Interview gegeben: CDU/CSU sind unter neuer Parteiführung in Umfragen erstmals auf Platz zwei abgerutscht – hinter die Grünen und auf historischen Tiefstand.

Unmut in Ost-CDU

Offener Unmut herrscht in der Ost-CDU (drei Wahlen nach dem Sommer): „In den letzten Wochen ist vieles falsch gelaufen. Es ist Aufgabe der gesamten Partei, besser zu werden, und das gilt nicht nur für die Vorsitzende“, so Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Ingo Senftleben (44) zu BILD.

Zugleich wächst in der CDU-Spitze die Ungeduld mit Kramp-Karrenbauer. Sie habe nach der Europawahl eine große Chance verpasst, die eigene Machtposition zu stärken und für klare Verhältnisse zu sorgen, heißt es. Auch gegen die Kanzlerin.

AKK-Rivale Friedrich Merz (63), aktuell Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU, kritisiert im „Handelsblatt“: Von der GroKo kämen „keine neuen Ideen“, er rechne noch vor Jahresende mit dem Ende der Koalition.

CDU-Mittelstandschef Carsten Linnemann (41): „Wir müssen jetzt im Koalitionsausschuss die beiden Streitpunkte Soli und Grundrente, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, umsetzen. Im zweiten Schritt müssen wir im Herbst in der Revision den Koalitionsvertrag überarbeiten. Wir brauchen beides, damit die GroKo noch eine Zukunft hat!“

Merkel werde aber auch in diesem Jahr selbstverständlich gerne eine Einladung zu einer Sommerpressekonferenz in der Bundespressekonferenz annehmen, so der Regierungssprecher. Der Termin dafür werde rechtzeitig bekannt gegeben.

Merkel hatte sich bereits im Europa-Wahlkampf der Union rar gemacht, Kramp-Karrenbauer hatte fast alle Auftritte für sie übernommen.

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