Politik

„Ich beiß mir in den Ar***!“

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Habeck bedauert seine Äußerungen in einem Wahlkampfspot zu Thüringen

Grünen-Chef Robert Habeck (49) hat angekündigt, sein Twitter- und Facebook-Profil zu löschen!

▶︎ „Nach einer schlaflosen Nacht komme ich zu dem Ergebnis, dass Twitter auf mich abfärbt. Das muss Konsequenzen haben. Und meine ist, dass ich meinen Account lösche“, begründete der 49-Jährige seine Entscheidung.

In seinem Tweet verweist er außerdem auf seine Homepage – die ist offenbar aufgrund des hohen Zugriffs zusammengebrochen und aktuell nicht aufrufbar.

Twitter sei ein „sehr hartes Medium, wo spaltend und polarisierend geredet wird“, sagte er am Montag vor Beginn einer Vorstandsklausur der Grünen in Frankfurt. Zudem seien private Informationen über Twitter verbreitet worden.

Da auch Facebookdaten ausgelesen worden seien, werde er auch dort seine Aktivitäten einstellen.

Habeck war einer der Hauptbetroffenen des großangelegten Datendiebstahls, der in der Nacht zum Freitag bekannt geworden war.

Grund für den Twitter-Rückzug ist wahrscheinlich der am Sonntag über Habeck eingebrochene Shitstorm. Habeck hatte in einem am Sonntag von den Thüringer Grünen veröffentlichten Internetvideo gesagt: „Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land.“

▶︎ „Ich habe mich gefragt, wie ich den gleichen Fehler zweimal machen kann“, sagte Habeck am Montag mit Blick auf seinen Tweet vom Sonntag. Das sei „einfach nur dämlich“ gewesen.

Er habe eine schlaflose Nacht gehabt. „Deswegen werde ich da aussteigen.“ Dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, „radioWelt am Morgen“) sagte Habeck mit Blick auf die Äußerung zu Thüringen: „Ich beiß mir in den Arsch.“ Und: „Ich bin von mir selber entsetzt.“

Nach einer schlaflosen Nacht komme ich zu dem Ergebnis, dass Twitter auf mich abfärbt. Das muss Konsequenzen haben. Und meine ist, dass ich meinen Account lösche.
https://t.co/4DkwpQeXew

— RobertHabeck (@RobertHabeck) January 7, 2019

Auf das Twitter-Video vom Sonntag folgte viel Spott, Häme – und vor allem Kritik!

▶︎ Der von dort stammende Bundestagsgeschäftsführer der SPD, Carsten Schneider, antwortete mit Ironie: „In welchem Gefängnis habe ich die letzten Jahre gelebt?“, fragte er, ebenfalls auf dem Kurnachrichtendienst Twitter.

▶︎ SPD-Vizechef Ralf Stegner schrieb dort: „Ein bisschen überheblich ist dieser Wahlkampfstil schon.“

Besonders brisant: Die Grünen regieren aktuell selbst in Thüringen. In einer gemeinsamen Koalition mit Linkspartei und SPD.

  • Grünen-Chef auf Twitter

    Partei löscht Habeck-Tweet nach heftiger Kritik

    In einem Wahlkampf-Video spricht Robert Habeck dem Bundesland Thüringen indirekt seinen demokratischen Status ab.

Habecks Twitter Eskapaden

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Habeck auf Twitter vergaloppiert.

▶︎ Vor der Landtagswahl im Oktober in Bayern hatte er gefordert, die CSU-Alleinherrschaft zu beenden, damit man sagen könne: „Endlich gibt es wieder Demokratie in Bayern.“ Nach Kritik daran hatte er eingeräumt, „lasch formuliert“ zu haben: „Die Kritik daran nehm’ ich an. Das war im Wahlkampffieber einer zu viel. Sorry dafür!“

Am Sonntag reagierten die Grünen dann rasch. Der Aufruf verschwand, und stattdessen hieß es: „Wir haben Robert Habecks Aufruf vom Netz genommen, weil viele ihn falsch verstanden haben: Nein, wir reden THÜ nicht schlecht. Auch Robert tut’s nicht. Wie blöd wären wir denn – nach gut 4 Jahren R2G?! Thüringen soll einfach noch grüner & ökologischer werden.“

Mit R2G ist Rot-Rot-Grün gemeint.

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