Politik

Ich stecke hinterdem Strache-Video

0

Sein angebliches Motiv: „Zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt“

Ist das die Lösung des Rätsels, wer das Geheim-Video über den Ex-Vizekanzler und -FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Ibiza produziert hat?

Nachdem der iranisch-stämmige Anwalt aus Wien, Ramin Mirfakhrai, bereits in den vergangenen Tagen nach Aussagen von Ex-FPÖ-Mann Johann Gudenus als Verdächtiger galt, gibt es jetzt ein schriftliches Geständnis.

In einer Pressemitteilung seines Anwalts Richard Soyer heißt es: „Es handelte sich um ein zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt, bei dem investigativ-journalistische Wege beschritten wurden.“

Das Skandal-Video

Ibiza-Affäre um FPÖ-Chef Strache

Quelle: SPIEGEL/Süddeutsche Zeitung
6:11 Min.

Das Geständnis lässt viele Fragen offen – und wirft neue auf.

Wenn es tatsächlich um ein „ziviligesellschaftliches Projekt“ gegangen sein soll, warum wurde für das Videos, das verschiedenen Medien angeboten wurde, via Mittelsmänner zunächst Geld gefordert? Möglich ist, dass es weitere Auftraggeber gibt oder dass Mithelfer das Video noch auf anderen Wegen angeboten haben. Während Mirfakhrai das Video beauftragt haben will, gibt es eine weitere erstaunliche Verbindung: So soll der Privatdetektiv Julian H., der im Video zu sehen ist, Verbindungen zu Straches ehemaligen Bodyguards haben, berichtet „Österreich“.

Das brisante Video zeigt Strache und FPÖ-Mann Johann Gudenus im Gespräch mit einer angeblichen Oligarchen-Nichte aus Russland in einer Villa auf Ibiza. Thema: Wie mithilfe ausländischen Geldes Österreichs bedeutende „Kronen-Zeitung“ übernommen und auf FPÖ-Kurs gebracht werden könnte. Im Gegenzug werden öffentliche Aufträge versprochen – auch zu überteuerten Preisen. Dabei ging es um die Möglichkeiten verdeckter Parteispenden an die FPÖ.

Das Video war vor einer Woche von „Spiegel“ und „Süddeutscher Zeitung“ veröffentlicht worden. Strache war einen Tag später zurückgetreten, die Regierungskoalition von ÖVP und FPÖ zerbrach nach dem Skandal-Video.

Am Freitag erstattete Strache nun Anzeige gegen drei „mögliche Mittäter“, verkündete in der Zeitung „Krone“ außerdem: Sein Team arbeite „unter Hochdruck“ daran, Auftraggeber zu identifizieren. „Ich wurde Akteur einer inszenierten Gesprächssituation gegen mich“, heißt es außerdem in einer Video-Botschaft. Und weiter: „Ich habe in dieser Situation Gedankenspiele artikuliert, die dumm waren und insgesamt auf dem politischen Parkett völlig inakzeptabel wären.“

Erstes Treffen in einem Wiener Restaurant

Der Wiener Anwalt hatte den Kontakt zwischen den FPÖ-Leuten und der vermeintlichen lettischen Oligarchen-Nichte hergestellt. Das hatte der gestürzte FPÖ-Mann Gudenus, der im Ibiza-Video für Heinz-Christian Strache dolmetscht, erzählt. Der Anwalt Mirfakhrai hatte Gudenus unter dem Vorwand konktaktiert, mögliche Käufer für sein Jagdgrundstück zu haben.

Das erste Treffen fand demnach am 24. März 2017 im Restaurant „Le Ciel“ in der Wiener Innenstadt statt. Die angeblich reiche Dame fuhr dabei in einem Mercedes Maybach samt Chauffeur vor!

  • Medien-Urgestein Fellner

    Österreich als „Republik der Schande“

    Österreichs Medien-Legende Wolfgang Fellner erklärt in einen Gast-Beitrag für BILD, wer die Drahtzieher der Video-Affäre sind.

Beim Dinner dabei waren laut dieser Erzählung neben Gudenus, dessen Frau Tajana und der angeblichen Oligarchin auch besagter Anwalt und ein Münchener Mittelsmann – Julian H., der in München eine Privatdetektei unterhält und auch in Wien gemeldet ist.

Mirfakhrai, der neben Deutsch und Englisch auch Persisch spricht, war Konzipist, das ist Österreichisch für Referendar, beim SPÖ-nahen Anwalt Gabriel Lansky. Außerdem betreibt er zusammen mit Schönheitskönigin Katia Wagner (ehemalige Miss Austria) mehrere Kosmetiksalons.

„In der EU müssen die Bürgerdas Sagen haben“

Previous article

Irland hat gewählt!

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik