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Männer ziehen später bei Mutti aus

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Deutschland, deine Männer!

In einer neuen Studie hat das Statistische Bundesamt die „Lebenssituation von Männern“ in Deutschland analysiert, basierend auf den Daten des Mikrozensus von 2017.

Ein zentrales Ergebnis: Männer lassen sich im Schnitt bei vielen Dingen mehr Zeit als Frauen – sie ziehen später bei den Eltern aus, heiraten später und bekommen später Kinder.

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Die wichtigsten Fakten

Mehr als die Hälfte der Männer ist mit 23 Jahren von zu Hause ausgezogen – bei den Frauen dauert dies überwiegend nur 22 Jahre. Mit Anfang Dreißig wohnt noch etwas mehr als jeder 9. Mann bei den Eltern – aber nur noch jede 17. Frau.

Aber: Seit Mitte der Neunzigerjahre sinkt der Anteil der 25-jährigen Männer, die noch im Elternhaus leben (2017: 34 Prozent), während der der jungen Frauen auf deutlich niedrigerem Niveau ungefähr gleich geblieben ist (2017: 21 Prozent).

Männer sind häufiger Single – zumindest unter 59 Jahren! Allerdings gibt es 13,9 Millionen Frauen, die alleinstehend sind, und nur 12,8 Millionen Männer. Der Grund: Frauen leben im Alter, oft als Witwen, eher allein (2,2 Millionen der Über-80-Jährigen).

Wegen der geburtenstarken Jahrgänge (Generation „Babyboomer“) und der steigenden Lebenserwartung wird es aber wohl auch bald mehr Männer geben, die im Alter alleine leben.

Laut Studie könnte das zum Problem werden. Senioren könnten mit dem Alleinleben schlechter zurechtkommen als Seniorinnen, denn oft – gerade bei den älteren Generationen – ist es so, dass die Frauen den Hauptteil des Haushalt machen und sich Männer erst in einem höheren Alter auf das Leben allein umstellen müssen.

► Männer gehen erst später Partnerschaften ein als Frauen. Mit 30 Jahren lebt etwa die Hälfte aller Männer mit einer Partnerin oder einem Partner zusammen, bei Frauen ist das schon mit Mitte 20 der Fall. Die Statistik der Eheschließungen zeigt, dass ledige Männer heute mit durchschnittlich 34 Jahren heiraten – 5,7 Jahre später als noch 1991.

Die logische Konsequenz: Männer gründen später eine Familie. Erst im Alter von 35 bis 50 Jahren leben mehr als die Hälfte aller Männer in einer Familie. Frauen erreichen diese Quote schon mit 30 bis 35 Jahren.

Dabei gilt für Männer: Je höher der Bildungsgrad, desto später werden sie Vater – dann aber auch deutlich häufiger als Männer mit einer niedrigeren Ausbildung.

Alleinerziehende Väter gibt es kaum: Nur vier Prozent der Männer ziehen ihre Kinder alleine auf. Bei den Müttern sind dagegen 20 Prozent auf sich alleine gestellt.

► Eine Überraschung gibt es beim Thema Teilzeit: Kinderlose Männer arbeiten deutlich häufiger (12 Prozent) in Teilzeit als Väter (6 Prozent).

Ein ähnliches Bild auch bei der Frage, wer sich um die Kinderbetreuung kümmert. Nur gut 17 Prozent der Väter reduzieren ihre Arbeitszeit. Ganz anders bei den Frauen: Sie arbeiten viel häufiger in Teilzeit, mit Kindern (66 Prozent) fast doppelt so häufig wie ohne (34 Prozent).

Generell gilt, dass Männer nach der Familiengründung nicht weniger arbeiten. Ganz im Gegenteil: Väter, die mit ihren Kindern zusammenleben, haben über die meisten Altersgruppen hinweg eine leicht höhere Erwerbstätigenquote als Männer und Frauen ohne Kinder im Haushalt.

Bei Frauen haben eigene Kinder eine weitaus größere Auswirkung auf das Berufsleben. Gerade bei jungen Mütter sind die Unterschiede zu den Frauen ohne Kinder groß. So arbeiten nur 20,9 Prozent der 18-25-Jährigen mit Kindern, aber 60,2 Prozent der Gleichaltrigen ohne Kinder. Erst nach dem 45. Lebensjahr schließen Mütter wieder mit Frauen ohne Kindern auf.

► Das wirkt sich auch bei der Rente aus: Während im Alter nur 0,5 Prozent der Männer auf die Einkünfte von Angehörigen angewiesen sind, ist es bei den Frauen jede zehnte.

Einen Vorteil haben Frauen allerdings gegenüber Männern: Sie werden älter. Ihre Lebenserwartung im Alter von 65 liegt mehr als drei Jahre über der ihrer Altersgenossen: Frauen haben dann noch durchschnittlich 21 Jahre zu leben. Bei Männern sind es nur 17,8 Jahre!

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