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Polen rüstet gegen Putin auf

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Polen rüstet am Himmel mächtig auf!

Die Regierung in Warschau sieht den polnischen Luftraum offenbar am besten mit amerikanischen Kampfflugzeugen gesichert. Der europäische „Eurofighter“-Konzern mit seinem „Typhoon“ im Angebot geht demnach leer aus.

„Wir haben heute eine unverbindliche Anfrage („request for quotation“ – Anm.d.R.) an unsere amerikanischen Partner abgeschickt, den Kauf von 32 F-35A Flugzeugen betreffend, zusammen mit einem Logistik- und Ausbildungspaket“, schrieb Polens Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak (49) am Dienstag.

Myśliwce 5 generacji już na horyzoncie. Dziś wysłaliśmy zapytanie ofertowe (LOR) do naszych amerykańskich partnerów w sprawie zakupu 32 samolotów F35A wraz z pakietem logistycznym i szkoleniowym. Najwyższy czas zastąpić postsowiecki sprzęt najnowocześniejszymi myśliwcami!

— Mariusz Błaszczak (@mblaszczak) May 28, 2019

„Es ist höchste Zeit, das post-sowjetische Material durch modernste Kampfflieger zu ersetzen“, twitterte er. Eine „State of the art“-Ausrüstung sei eine „Priorität“ für die Regierung.

Über die Kosten für das Tarnkappen-Mehrzweck-Kampfflugzeug (Jungfernflug 2006; Geschwindigkeit 1,6 Mach = 1976 km/h) kann nur spekuliert werden: An der landgestützten Standard-Version (es gibt noch zwei für Flugzeugträger, aber darüber verfügt Polen nicht) eines „F-35A Lightning II Joint Strike Fighter“ klebt aktuell ein Preisschild von 89,2 Millionen USD (79 Millionen Euro).

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Laut Lockheed Martin soll der Herstellungspreis 2020 auf 80 Millionen USD sinken. Der Hersteller mit Sitz in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) will in diesem Jahr 131 Maschinen des Typs F-35A verkaufen, nach 91 im vergangenen.

Derzeit sind die Flieger in einem Dutzend Staaten im Einsatz, darunter Großbritannien, Israel, Australien, Dänemark und Italien.

Seit 2016 modernisiert Polen seine Armee

Laut US-Verteidigungsministerium hat sich das ohnehin sehr kostspielige F-35-Programm (das teuerste der Welt) inflationsbereinigt um 22 Milliarden Dollar verteuert, vor allem wegen des „Modernisierungsprozesses“.

Die Regierung in Warschau ficht die enormen Kosten nicht an: Mit einer prosperierenden Wirtschaft und sehr üppigen EU-Zuwendungen im Rücken hat man 2016 ein groß angelegtes Modernisierungsprogramm für Polens Streitkräfte angeschoben.

Für 185 Milliarden Zloty (43 Milliarden Euro) sollen innerhalb von zehn Jahren neben Kampfjets u.a. Flugabwehrwaffen, Raketenwerfer und U-Boote aber auch Hochleistungsrechner für einen „Cyberkrieg“ angeschafft werden. Dahinter steht die stetige Sorge mit Blick auf Russland.

Überraschendes Flugmanöver

16 der neuen F-35A-Flieger „der fünften Generation“ sollen demnach bis 2026 erworben werden. Die zweite Staffel folge anschließend, heißt es in polnischen Medienberichten.

Die öffentliche Ankündigung des Verteidigungsministeriums über den Kauf kommt indes überraschend, auch wenn es zuletzt immer mehr Berichte in Polen und den USA in diese Richtung gab.

Noch 2017/18 waren solcherlei Artikel als „wenig substantiell“ zurückgewiesen worden. Auch würden die US-Kampfbomber „nicht in das Gesamtsystem der polnischen Luftwaffe passen“. Ferner sollte es um die Modernisierung gebrauchter F-16 von Lockheed gehen.

Parallel berichteten Fachblätter, dass der europäische „Eurofighter“-Konzern begonnen habe, in Warschau für seinen „Typhoon“-Jäger zu werben. Wie es aussieht vergeblich.

Polens Luftwaffe bedarf dringend einer Modernisierung. Ihre rund 60 Maschinen vom Typ MiG-29 „Fulcrum“ und Suchoi Su-22 „Fitter“ sind arg angejahrt. Nach einem Absturz nahe Warschau bekamen im März alle diese MiGs Startverbot.

Dazu kommt: Angesichts der anhaltenden Spannungen zwischen der Nato (Polen ist seit 1999 Mitglied) und Russland ist ein weiterer Einsatz der russischen Jets schon wegen der Ersatzteilfrage kaum mehr vorstellbar.

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Kommt „Fort Trump“ doch?

Der Kauf passt zudem in die steten Bemühungen Warschaus, in Washington für gutes Wetter zu sorgen: So will man den US-Präsidenten bewegen, eine „permanente“ US-Basis in Polen einzurichten anstatt Soldaten und Ausrüstung zu rotieren.

Die salopp auch als „Fort Trump“ titulierte Militärbasis nimmt demnach langsam Form und Gestalt an: Der Militärausschuss des US-Senats unterstütze die Idee dafür, wird der stellvertretende Ausschusssprecher zitiert.

„Im Moment arbeitet der US-Kongress am Budgetprojekt für 2020, das bis Ende September beendet sein muss“, erklärte Adam Bielan in einem Interview mit dem polnischen, von der Regierung kontrollierten Sender TVP.

Im Entwurf sei „rotierende“ Präsenz durch „permanente“ ersetzt worden. Bielan sei „überzeugt“, dass der Kongress schon wegen der steten Bedrohung durch Russland dem Plan zustimmen werde.

In einer weiteren Charmeoffensive will Polens Präsident Andrzej Duda (47) am 12. Juni ins Weiße Haus reisen, sein zweiter Besuch in zehn Monaten. Das Treffen werde „Durchbruchscharakter“ für eine stärkere US-Militärpräsenz haben, sagte Dudas Minister Krzysztof Szczerski (46) am Mittwoch nach Vorgesprächen in Washington.


Umgekehrt wird Donald Trump (74) am 1. September in Polen erwartet, um dem 80. Jahrestag des deutschen Überfalls und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Dies wäre auch Trumps zweiter Besuch in seiner Amtszeit.

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