Politik

Umweltministerin gibt Einkaufstipps

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Die Deutschen nerven alle Welt mit ihrer Besserwisserei. Auch beim Umweltschutz. Jeder Deutsche ein erhobener Zeigefinger. Das Thema bei „Hart aber fair“: „Gefühltes Öko-Vorbild, gelebter Klimasünder – lügt sich Deutschland grün?“ Da knickt der Zeigefinger ein.

Die Gäste

• Hannes Jaenicke, Schauspieler und Umwelt-Vorbild: „Ich komme mit einem Beutel Müll pro Monat aus.“

• Svenja Schulze, SPD, Umweltministerin und Plastikflaschen-Verächterin: „Wir haben das beste Wasser der Welt. Wir können aus der Leitung trinken.“

• Jan Fleischhauer, „Spiegel“-Kolumnist: „Umweltschutz gehört bei uns zur grünen Religion. Ich glaube nicht, dass die Welt besser wird, weil wir uns so umweltfreundlich verhalten.“

• Heike Holdinghausen, Redakteurin der „taz“: „Wir haben enorme Aufgaben vor uns, für die wir ganz viel Gehirnschmalz brauchen.“

• Holger Lösch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und Mitglied von Verkehrsminister Scheuers Expertenkommission, stellt klar: „Bei den Problemen, die wir haben, ist das Tempolimit eine Maßnahme, über die man keine fünf Minuten reden muss.“

Zoff-0-Meter braucht weder Diesel-Sprit noch Ökostrom, es lebt von hitzigen Debatten.

Wohin mit Deutschlands Plaste-Müll? Ab ins Ausland!

„Taz“-Redakteurin Holdinghausen: „In dem Moment, in dem wir Müll exportieren, gilt er auch als verwertet.“ Auch wenn er in Asien auf der Halde liegt. Die Müll-Expertin: „Kunststoff ist Material, wird zum Teil zu minderwertigen Produkten recycelt. Aber was man nicht verwenden kann, lässt man liegen oder verbrennt es.“ Zu Deutsch: Problem exportiert, aber nicht gelöst.

Einkaufstipps von der Umweltministerin: Kontra Plastik-Verpackung

Hausfrau Schulze klagt: „Man müsste im Supermarkt entscheiden: Will ich das lose oder verpackt? Aber ich kann gar nicht auswählen. Das ärgert die Bürger immer mehr. Ich kaufe Kartoffeln im Netz. So dreckig sind Kartoffeln heute nicht mehr. Und das Netz wäscht man aus.“

Hausmann Fleischhauer schaut gelegentlich im Laden für unverpackte Waren vorbei und trifft dort Frauen, „die ihr Kind gerade in der Kita abgegeben haben und dann zum Pilates-Kurs gehen“, will sagen: Die haben alle Zeit der Welt. Nichts für den, der in der Alltagshetze schnell was kaufen will.

▶︎ Strengste Ermahnung des Abends von Plasberg für Fleischhauer: „War das etwa frauenfeindlich?“ Fleischhauer verteidigt sich: „Ich habe ein Lastenfahrrad. Wenn ich Zeit habe, kaufe ich nicht alles abgepackt.“ Seine Devise: „Rechts reden, links leben.“ Früher stand er auf „Jute statt Plastik“. Und: „Ich habe für ,Brot für die Welt’ gesammelt. Da kommen sie nicht mit“, macht er Plasberg fertig.

▶︎ Heftigster Ausbruch des Abends von Jaenicke, dem Mann, der mit einer Tüte Müll im Monat auskommt: „Deutschland verfehlt jedes Klimaziel krachend. Es passiert nichts. In Kenia wird man verhaftet, wenn man mit einer Plastiktüte erwischt wird. Wo bleibt die Plastiksteuer für den Müll?“

▶︎ Klarste Ansage des Abends von Umweltministerin Schulze: „Ich will keine Plastiksteuer!“
Sie wedelt mit ihrem neuen Verpackungsgesetz: „Wer weniger Plastik einsetzt, muss weniger Abgaben zahlen.“ – Lösch lobt: „Ein gutes Steuerungsmittel!“

Hausaufgaben für die Politik

Auftritt Jakob, 18 Jahre alt, kommt aus Kiel. Demonstriert wie viele andere Schüler in Europa bei „Friday for Future“ für den Klimaschutz.

Plasberg will wissen, was ihn von den anderen Talk-Gästen unterscheidet. Jakob trocken: „Der Unterschied ist, dass die nicht mehr so lange da sitzen wie ich.“ Sein Vorwurf: „Krasses Unverständnis und Wut, dass in den letzten Jahren nicht genug getan worden ist.“

Plasberg streng: Warum finden die Demos vormittags während der Schulzeit statt, „und nicht nachmittags oder am Samstag?“

Jakob: Es gehe darum, „bewusst Regeln zu verletzen, um zu zeigen: So geht es mit der Welt nicht weiter.“ Er sass als Demo-Aktivist schon bei Wirtschaftsminister Altmaier auf dem Sofa. Jakob: „Es ist die Aufgabe von Ministerin Schulze und Altmaier, für unsere Zukunft zu sorgen.“

  • Düstere WWF-Vorhersage

    In 30 Jahren schwimmt mehr Plastik als Fisch im Meer!

    Wenn die Staaten nicht handeln, wird es in 30 Jahren mehr Plastik als Fische in den Meeren geben. Auch Verbraucher müssen handeln!

  • Tipps für den Alltag

    So klappt’s mit weniger Plastik! 

    Schon mit ein paar kleinen Änderungen können Sie Ihren Plastikkonsum reduzieren – und sparen dabei sogar Geld! 

Schluss-Appelle für Öko-Deutschland

▶︎ „Taz“lerin Holdinghausen: „Wir müssen 40 Prozent CO2 einsparen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen.“

▶︎ Industrie-Sprecher Lösch: „Wir brauchen zwei zusätzliche Nord-Süd-Trassen“ für den Windstrom von der Küste.

▶︎ Zitat des Abends von einer Zuschauerin zum Plastikabfall in den Meeren:

„Früher waren die Fische in der Verpackung. Heute ist die Verpackung in den Fischen.“

Das war ein Talk der Kategorie: strenge Gewissenserforschung.

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