Politik

Bush spielte beim Mauerfalleine entscheidende Rolle

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Wir Deutschen verdanken George Bush unendlich viel. Seine Präsidentschaft fiel in die aufregendste Epoche der Nachkriegsgeschichte.

Als es gelang, den Kalten Krieg friedlich zu überwinden und unser Land wieder zu vereinigen – mit Zustimmung der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und im Einklang mit allen unseren Nachbarn. Die deutsche Einheit bleibt untrennbar mit seinem Namen verbunden.

Ich habe George Bush noch als US-Vizepräsident unter Ronald Reagan kennengelernt, während der Trauerfeiern für den verstorbenen sowjetischen Staatschef Konstantin Tschernenko 1985. Ich stand mit ihm und Helmut Kohl auf dem Roten Platz – in einer gespenstischen Atmosphäre des sozialistischen Personenkultes.

  • BILD-Reporter nimmt Abschied

    Goodbye, Bush! Goodbye, 41!

    George H. W. Bush war der 41. US-Präsident und Vater der deutschen Einheit. BILD-Reporter Willem Tell kannte auch seine private Seite.

  • George H.W. Bush (†94)

    Er war ein Glücksfall für Deutschland

    Der frühere US-Präsident George H. W. Bush ist tot. Er starb mit 94 Jahren. Ohne ihn wäre die deutsche Einheit undenkbar gewesen.

Auf Tschernenko folgte Michail Gorbatschow. Es war der Beginn einer neuen Ära, das konnte man spüren. Dass sie zur Wiedervereinigung führen würde, hätte trotzdem niemand ernsthaft vorausgesagt. George Bush gehörte aber zu denen, die es früher als andere geahnt haben.

Als die Mauer in Berlin tatsächlich fiel, spielte George Bush eine entscheidende Rolle. Die transatlantischen Beziehungen hatten sich zu beweisen – und die USA ihre Führungsverantwortung. Die Staats- und Regierungschefs in Paris, London oder Den Haag zögerten. Bush aber zeigte Haltung – und Entschlossenheit. Er hatte gegen Hitler-Deutschland gekämpft. Sein Vertrauen in Helmut Kohl persönlich und in die Bundesrepublik erwies sich jedoch als unerschütterlich. Die Weltmacht trat nicht dominant, nicht triumphierend auf. Sondern moderierend. Er tanze nicht auf der Mauer: So versagte Bush sich und dem Westen übertriebene Siegerposen. Um nicht weiter destabilisierend auf die Sowjetunion zu wirken, um es Gorbatschow nicht noch schwerer zu ­machen.

Unter seiner Präsidentschaft zeigte sich der Westen als Wertegemeinschaft und die transatlantischen Beziehungen, was sie in schwieriger außenpolitischer Lage sein können. Was die Rolle einer verantwortungsbewussten Führungsmacht ist. Die Deutschen, die Welt können von George Bush lernen. Und sie sollten es auch tun.

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