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Hamas schießt Raketen auf Israel

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Quelle: Reuters
0:43 Min.

Nach den Massenprotesten im Gazastreifen sind in der Nacht zum Sonntag Raketen von militanten Palästinensern auf Israel abgefeuert worden. Israelische Panzer beschossen nach Angaben der Armee daraufhin Militärposten der radikalislamischen Hamas.

Durch den Raketenbeschuss habe es keine Opfer gegeben, erklärte die israelische Armee. Augenzeugen aus Gaza berichteten, die israelischen Panzer hätten auf Hamas-Stellungen im Zentrum des Gazastreifens und östlich von Gaza-Stadt gefeuert. Auch hier habe es keine Verluste gegeben.

Rund 40 000 Palästinenser waren zuvor der Aufforderung der radikalislamischen Hamas gefolgt und hatten am Jahrestag des letzten großen Aufstands, dem „Marsch der Rückkehr“, im Grenzgebiet demonstriert.

Wegen der gewalttätigen Proteste sah sich die israelische Armee dazu gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen. Drei Jugendliche waren dabei nach palästinensischen Angaben erschossen worden. Ein weiterer Palästinenser erlag am Morgen seinen Verletzungen nach Konfrontationen am Vorabend.

Mindestens 316 Palästinenser sollen bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten verletzt worden sein – darunter 64 durch Schüsse, wie die Gesundheitsbehörde in Gaza am Samstag mitteilte.

Es flogen Steine und Granaten

Laut dem israelischen Militär warfen Protestteilnehmer Steine, Granaten und Sprengsätze auf den Zaun und zündeten Reifen an. In einer Mitteilung hieß es, die Soldaten würden Maßnahmen zur Auflösung von Unruhen ergreifen und auch schießen.

Der größte Teil der Palästinenser halte sich aber weiter entfernt vom Zaun bei Zelten auf – nach palästinensischen Angaben rund 300 Meter vom Grenzzaun entfernt. Wegen eines Generalstreiks blieben Geschäfte im Gazastreifen geschlossen.

▶︎ Die israelische Behörde Cogat hatte Bewohner des Gazastreifens aufgefordert, sich am Samstag vom Zaun fernzuhalten. „Haltet einen Abstand von mindestens 300 Metern ein“, sagte Oberst Ijad Sarhan in einem Video.

Und weiter: „Die israelische Armee wird weder Versuche tolerieren, Zivilisten oder Soldaten zu verletzen, noch Beschädigungen am Grenzzaun.“ Die israelische Armee hatte zusätzliche Einheiten in den Süden des Landes verlegt.

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Hintergrund

Am 30. März, dem „Tag des Bodens“, gedenken die Palästinenser „massiver Landenteignungen“ und sechs israelischer Araber, die am 30. März 1976 in dem Ort Sachnin von der israelischen Polizei getötet worden waren. Sie hatten ebenfalls gegen die Beschlagnahmung arabischen Bodens protestiert.

Beim „Marsch der Rückkehr“ fordern sie unter anderem eine Aufhebung der Blockade, die Israel und Ägypten über den Gazastreifen verhängt haben. Außerdem reklamieren sie ein Recht auf Rückkehr in Gebiete, die heute zu Israel gehören. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen.

Die USA, Israel und die EU haben die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas als Terrororganisation eingestuft. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen.

Ägypten bemühte sich um Waffenruhe

Die Hamas und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad warnten schon vor den Protesten, dass „jegliche Aggression gegen den ‚Eine-Million-Marsch‘ am ‚Tag des Bodens‘ mit Widerstand beantwortet“ werde. Und der Gaza-Chef der Hamas, Jihia al-Sinwar, kündigte sogar an, dass die Proteste am Grenzzaun künftig weitergehen würden.

▶︎ Ägypten wiederum hat sich nach Medienberichten in den vergangenen Tagen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bemüht. Die linksliberale israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete am Freitagabend, Israel und palästinensische Gruppierungen hätten eine Einigung erzielt.

Danach habe die Hamas sich dazu bereit erklärt, die Demonstranten am Samstag vom Grenzzaun fernzuhalten. Israel werde sich dagegen bei der Zerschlagung der Unruhen zurückhalten und unter anderem die Einfuhr von Waren in den Gazastreifen erleichtern.

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