Politik

Irrer Krimi um Kims Trump-Gesandten

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Hält Nordkoreas Diktator den Westen zum Narren?

Der Krimi um Kims Trump-Unterhändler wird immer undurchsichtiger …

Nachdem die Verhandlungen zwischen Nordkoreas Diktator und US-Präsident Donald Trump (72) zum Stillstand gekommen waren, hatte Kim Jong-un (35) laut der südkoreanischen Tageszeitung „Chosum Ilbo“ mehrere Berater wegen „Verrats an dem Obersten Führer“ hinrichten oder in Gefangenenlager verbannen lassen.

Jetzt ist einer der in Ungnade gefallenen Politiker wieder aus dem Gulag aufgetaucht: Am Sonntag saß Kim Jong Chol (73) bei einem Konzert in Pjöngjang neben dem „Obersten Führer“ der „Demokratischen Volksrepublik“ – als sei nie etwas gewesen!

Der hochrangige Vertreter der kommunistischen Partei Nordkoreas – er hatte in den Atomgesprächen mit US-Außenminister Mike Pompeo (55) verhandelt – wurde der Zeitung zufolge zu „harter Arbeit“ in einem Gulag verurteilt. Angeblich weil Kim ihn dafür verantwortlich machte, dass er von Trump nicht bekommen hatte, was er wollte: den Abzug der US-Truppen aus Südkorea und einen offiziellen Friedensvertrag.

  • Nach gescheitertem Atom-Gipfel

    Kim lässt seinen Trump-Gesandten erschießen

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat laut einem Zeitungsbericht seinen Sondergesandten für die USA hinrichten lassen.

Dabei hatte der 73-Jährige mit dem Arbeitslager fast noch Glück – den Sondergesandten für die USA, Kim Hyok Chol (47), und vier weitere Diplomaten hatte Kim nach dem gescheiterten Hanoi-Gipfel mit Trump laut des südkoreanischen Zeitungsbericht eiskalt erschießen lassen. Seine Dolmetscherin sei ebenfalls in ein Gulag gesteckt worden.

Hält Kim den Westen zum Narren?

Fakt ist: Kim Yong Chol war nach dem Gipfel 50 Tage lang nicht im nordkoreanischen Staats-TV aufgetaucht, wo er sonst regelmäßig zu sehen war. Fakt ist auch: Er war bei Wahlen im vergangenen April als Stellvertretender Vorsitzender der Regierungspartei bestätigt worden, hatte aber seinen Posten als Chef-Unterhändler für die Nuklear-Gespräche verloren.

Die Frage ist nun: Hält Kim den Westen zum Narren? Oder hat Kim Yong Chol schlicht Glück gehabt, weil sein „Boss“ der Welt zeigen will, dass er kein mörderischer Diktator ist und in Pjöngjang eitel Sonnenschein herrscht? Oder waren die Zeitungsberichte falsch?



„Die Säuberungs-Aktionen in dem fast komplett abgeriegeltem Regime sind nur schwer zu verifizieren“, schreibt die US-Zeitung „Wall Street Journal“. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Berichte von südkoreanischen Medien über Hinrichtungen als falsch entpuppt haben.

So hatte „Chosum“ 2013 geschrieben, dass Hyon Song Wol, Nordkoreas berühmteste Pop-Sängerin von einem Erschießungs-Kommando hingerichtet worden sei. Doch ein Jahr später tauchte sie wieder im staatlichen Fernsehen auf und war 2018 Teil der nordkoreanischen Delegation bei den olympischen Winterspielen in Seoul.

Das Rätselraten geht also weiter. Denn während Kim Yong Chol von den Quasi-Totgesagten zurückgekehrt ist, gibt es weiterhin keine Spur von Kim Hyok Chol, dem Nuklear-Entsandten von Hanoi, und den anderen verschwundenen Politikern …

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