Politik

Norwegen will Rundfunkgebühren abschaffen

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… und mit Steuern ausgleichen

Die norwegische Regierung will die Rundfunkgebühren abschaffen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (NRK) mit Steuergeldern finanzieren.

„Nachrichtenmedien haben einen Wert als demokratische Meinungsmacher, als Kontrollorgan für die Mächtigen und als Verwalter von Sprache, Kultur und gemeinsamer Identität“, erklärte Kulturministerin Trine Skei Grande (49). Es sei wichtig, dass der NRK ein starker öffentlich-rechtlicher Sender ohne Werbung bleibe.

  • Ministerpräsidenten-Plan

    Rundfunkgebühr soll automatisch steigen

    Ab 2023 soll es ein neues System geben, das die Höhe der Rundfunkgebühren festlegt. In Zukunft könnten die Gebühren für ARD, ZDF und…

  • Europäischer Gerichtshof

    Rundfunkbeitrag ist rechtmäßig

    Es muss auch in Zukunft weiter pro Haushalt gezahlt werden. Der Europäische Gerichtshof hat sein Urteil gesprochen.

Von dem neuen Modell profitieren besonders allein lebende Menschen. Die Norweger zahlen bislang über 300 Euro pro Haushalt an Rundfunk- und Fernsehgebühren. Künftig soll die verpflichtende Steuer bei etwa 170 Euro pro Person liegen – sie muss ab dem 18. Lebensjahr bezahlt werden.

Den Plänen der Regierung zufolge wird die derzeitige Rundfunkgebühr bis zum 1. Januar 2020 abgeschafft.

Vorbild Schweden

Norwegen würde damit dem skandinavischen Nachbarn Schweden folgen.

Dort gilt seit dem 1. Januar 2019 eine Public-Service-Steuer, die „TV-avgiften“: Ein Prozent des Einkommens müssen die Schweden für den öffentlichen Rundfunk löhnen, maximal 1300 schwedische Kronen (rund 130 Euro).

Die dänische Regierung kündigte im März 2018 an, spätestens 2022 den Rundfunkbeitrag durch eine Steuer zu ersetzen.

Spitzenreiter im Bezahl-Ranking sind Schweizer Haushalte. Sie müssen für ihren Rundfunkempfang rund 322 Euro pro Jahr blechen. Dahinter folgen laut ARD (noch) Norwegen, Österreich (300 Euro) und Dänemark (258 Euro). Deutschland (210 Euro) liegt im europäischen Vergleich im Mittelfeld, unter anderem vor Großbritannien (170 Euro), Frankreich (139 Euro), Italien (90 Euro) und Polen (63 Euro).

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