Politik

Ossis essen öfter Fleisch als Wessis

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Was kommt in Deutschland eigentlich auf den Teller? Wie oft gehen wir einkaufen? Und was ist eigentlich das Lieblingsgericht der Deutschen?

Ernährungsministerin Julia Klöckner (46, CDU) stellte heute neue Ergebnisse zu den Essgewohnheiten der Deutschen vor. Fakt ist: Die meisten Deutschen stehen wenigstens ein paarmal in der Woche in der Küche am Herd, fast alle legen Wert auf gesundes Essen. Die Essgewohnheiten zwischen Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich teilweise deutlich – und Männer gehen öfter in Restaurants und Kantinen als Frauen.

Wie kompliziert es mit dem Essen ist, erfährt die Ministerin am eigenen Leib: Sie esse „sehr unregelmäßig“ und schaue, „was ich gerade kriege“, erzählte Klöckner, das liege an ihrem Job. Aber sie komme von einem Hof und wohne in der Nähe eines Dorfes, von da hole sie ihr Fleisch, Obst und Gemüse, wenn es möglich sei.

Lesen Sie hier die Ergebnisse des Ernährungsreports für 2018

In Deutschlands Küchen wird nach wie vor gern gekocht. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten haben Spaß daran – egal ob jung oder alt. Ein Blick in die Jahre zuvor zeigt: Die Vorliebe fürs Kochen ist ungebrochen, es wird aber nicht täglich gekocht. 40 Prozent der Befragten stehen jeden Tag am Herd, 37 Prozent kochen zwei- bis dreimal pro Woche selbst.

► Bei denen, die täglich kochen, liegen die Frauen vorn (51 Prozent), dicht gefolgt von Älteren (49 Prozent) und Menschen, die in einer Partnerschaft leben (48 Prozent). Demgegenüber sind unter den Männern die meisten Kochmuffel zu finden: 16 Prozent von ihnen stellen sich
nie an den Herd.

Die Hauptsache beim Essen: Es muss gut schmecken! Das finden so gut wie alle – egal wie alt die Befragten sind, ob Mann oder Frau, ob vom Land oder aus der Stadt. Es soll aber auch gesund sein. Das ist Frauen (94 Prozent) noch wichtiger als Männern (88 Prozent). Und auch darin sind sich fast alle Befragten einig: Früh übt sich, wer gesund essen will. Deshalb sollten Kinder und Jugendliche bereits in der Schule lernen, wie eine gesunde Ernährung aussieht.

Die Deutschen gehen gerne einkaufen. 69 Prozent der Befragten gehen mindestens mehrmals pro Woche in den Supermarkt. Nur neun Prozent haben sich in den vergangenen zwölf Monaten Lebensmittel nach Hause liefern lassen, in Städten mit mehr als 500 000 Einwohnern sind es 15 Prozent.

Der Konsum von Fleisch und Wurst nimmt weiter ab. Weniger als ein Drittel (28 Prozent) isst täglich davon, vor zwei Jahren waren es noch 34 Prozent. Dabei verzehren deutlich mehr Männer (39 Prozent) als Frauen (18 Prozent) jeden Tag Wurst und Fleisch. Auch zwischen Ost (43 Prozent) und West (26 Prozent) gibt es klare Unterschiede.

► 31 Prozent können sich vorstellen, Nahrungsmittel zu kaufen, die aus Insekten
hergestellt sind. Männer sind hier mit 40 Prozent aufgeschlossener als Frauen (22 Prozent).

Gut ein Drittel der Befragten legt Wert auf eine möglichst kalorienarme Ernährung. Frauen (41 Prozent) und über 60-Jährige (49 Prozent) stimmen dieser Aussage besonders häufig zu. Der Preis verliert im Vergleich zu den Vorjahren etwas an Bedeutung. Schauten im Vorjahr noch 36 Prozent der Befragten beim Einkauf aufs Geld, sind es 2018 noch 32 Prozent der Befragten.

Zeit ist kostbar. Deshalb ist fast jedem Zweiten (48 Prozent) eine schnelle und einfache Zubereitung wichtig. Insbesondere für 30- bis 44-Jährige (58 Prozent) spielt dies eine große Rolle. Frauen ist der Zeitfaktor noch wichtiger als Männern: Achten bei den Frauen 55 Prozent auf eine schnelle und einfache Zubereitung, sind es bei den Männern 41 Prozent. Mit zunehmendem Alter verliert der Faktor Zeit an Bedeutung: Bei den über 60-Jährigen achten nur noch 41 Prozent auf eine schnelle Zubereitung.

Den Zuckerkonsum zu verringern, kann sich eine große Mehrheit der Befragten vorstellen: Mehr als vier Fünftel würden es begrüßen, den Zuckeranteil in Fertigprodukten zu reduzieren.

Auch Milchprodukte stehen hoch im Kurs: Bei etwa zwei von drei Befragten gehören Joghurt und Käse täglich auf den Speiseplan.

Mit dem Alter ändern sich die Ernährungsgewohnheiten: Viele Rentnerinnen und Rentner unter den Befragten nehmen sich im Vergleich zur Lebensphase vor ihrem Ruhestand mehr Zeit zum Essen (52 Prozent) und kochen auch häufiger selbst (42 Prozent). Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) gibt zudem an, seltener zu Fertiggerichten zu greifen.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben auf den Lebensmittelverpackungen haben für die Verbraucherinnen und Verbraucher eine hohe Bedeutung: Den Befragten sind insbesondere die Angaben zu den Inhalts- und Zusatzstoffen (84 Prozent), zur Herkunft (80 Prozent) und zum Mindesthaltbarkeitsdatum (79 Prozent) „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Darüber hinaus haben die Befragten ein hohes Interesse an Informationen, die freiwillig auf den Verpackungen zu finden sind: An erster Stelle steht der Wunsch zu wissen, wie bei Produkten tierischen Ursprungs die Tiere gehalten wurden – 86 Prozent ist dies (sehr) wichtig.

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