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Millionen kamen gestern zu spät zur Arbeit. 1400 Züge fuhren nicht los. Streik. Die Eisenbahner streikten für gerechteren Lohn. Natürlich froren wir alle auf den Bahnsteigen und fluchten. Ich denke trotzdem, dass wir mit den Eisenbahnern solidarisch sein müssen.
Ich bin froh, dass sie streiken. Ich denke, wir Deutschen streiken zu wenig.
Wo sind die großen Streiks gegen den Mietenwahnsinn? Wo ist der große Streik der Pfleger und Ärzte? Wo ist der Streik der Lehrer, die wegen ihrer kaputten Schulen auf die Straße gehen?
Streik ist Widerstand gegen die Mächtigen. Streik stärkt unsere Bürgerrechte. Streik heißt nicht, dass wir Pflastersteine werfen, Autos anzünden. Dieser Streik heißt: Tut etwas.
So entstand die Frauenbewegung, die 35-Stunden-Woche, der Slogan „Papa gehört am Samstag uns“.
Das alles haben Streiks erreicht. Ich mag Streik.
Herzlichst,
F.J. Wagner
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