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Das dreckige Geschäft mit der Flucht aus Nordkorea

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Tausende nordkoreanische Frauen werden in China nach ihrer Flucht als Sklavinnen verkauft. Das geht aus einem Bericht der Menschenrechtsgruppe „Korea Future Iniative“ in London hervor.

Demnach nutzen die Sklavenhändler die Ausweglosigkeit der nordkoreanischen Frauen: Diese finden nach der Flucht nur schwer Arbeit und können China nicht verlassen. Für Menschenhändler sind sie aufgrund ihrer Kleidung und geringer Chinesischkenntnisse leicht aufzuspüren.

Einmal von Menschenhändlern entdeckt, gibt es für die Frauen kaum noch einen Ausweg. Flucht: unmöglich! Verweigern sie sich der Zwangsprostitution, melden die Verbrecher sie den Behörden. Und dann geht es umgehend zurück nach Nordkorea. Ein Albtraum: dort drohen ihnen Folter, Arbeitslager, Hinrichtung.

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Das Geschäft mit der Erpressung

Der Handel mit den Nordkoreanerinnen spüle im Jahr etwa 94 Millionen Euro in die Kassen der Beteiligten, heißt es im Bericht. Wie viele Frauen aus Nordkorea jährlich verkauft getrieben werden, ist nicht bekannt.

▶︎ Nach Angaben des UN-Menschenrechtsrates aus dem Jahr 2014 flüchteten bis zu 200 000 Menschen aus Nordkorea nach China – die meisten von ihnen Frauen. Laut Schätzungen der „Korea Future Initiative“ landen 60 Prozent der weiblichen, nordkoreanischen Flüchtlinge in China im Menschenhandel. Demnach wären mehrere Zehntausend Frauen betroffen.

Diese werden für etwa 3,60 Euro prostituiert, ab 130 (bis 6500) Euro als Zwangs-Ehefrauen insbesondere in entlegene Regionen verkauft (und von ihren Ehemännern vergewaltigt) oder zum Cybersex gezwungen, erklärt Autor Yoon Hee-soon der BBC.

Die Flucht der Frauen erfolgt in der Regel über die nordkoreanisch-chinesischen Grenzflüsse Tumen und Yalu.

Manche Frauen werden bereits in Nordkorea genötigt (16 Prozent), durch ihre Fluchthelfer verkauft – sogar nordkoreanische Offizielle sollen in privaten Handelsdeals mit Chinesen laut Opferberichten Frauen verkaufen. Doch der Großteil (84 Prozent) geschieht direkt in China.

▶︎ Entführung (18 Prozent), Verkäufe durch Bürger (sechs Prozent), sogenannte „Zwischenhändler“ (sieben Prozent) und sogar die Polizei (sieben Prozent), sind essenzielle Bestandteile des dreckigen Geschäftes. Die meisten Frauen werden jedoch durch Erpressung in die Sklaverei gezwungen (42 Prozent).

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▶︎ Der Bericht geht davon aus, dass die Hälfte der entführten Frauen zwangsprostituiert und rund ein Drittel an einen Mann verkauft wurde. Rund 15 Prozent, gerade die Jüngeren, müssten Cybersex anbieten.

Für solchen pädophilen Cybersex zahlen Männer besonders viel – bis zu 100 Euro für einen Livestream. Die Kunden kommen hauptsächlich aus Südkorea. Traumatisch: Die jüngsten Opfer von sexueller Gewalt sind gerade einmal neun Jahre alt.

Der schockierende Tenor des Berichts: Mehr als die Hälfte der Frauen und jungen Mädchen wird mehrfach (59 Prozent) verkauft. Innerhalb des ersten Jahres werden fast alle in eine Form des sexuellen Missbrauchs gezwungen.


An diesem menschenverachtenden Geschäft seien auch südkoreanische Unternehmen beteiligt, die für ihre Angestellten Prostituierte suchen, berichtet ein Opfer.

Um dieser Hölle irgendwann zu kommen, benötigen die chancen- und hilflosen Opfer oft drei Fluchten, um wirklich freizukommen: Die erste aus Nordkorea nach China, die zweite aus den Fängen von Menschenhändlern, Zwangs-Ehegatten oder Bordellen und die dritte Flucht über die Grenze nach Südkorea.

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