Politik

Fehlender Mut

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Die Ergebnisse des mit Spannung erwarteten Anti-Missbrauchsgipfels sind ernüchternd. Papst Franziskus fällt hinter den eigenen Anspruch zurück, den er sich selbst für den Krisen-Gipfel gesetzt hatte.

Die Mahnung des Papstes war deutlich: Es sei Zeit für konkrete Schritte. Wer danach sucht, wird enttäuscht. Aus Sicht der Kirche ist es sicher positiv, dass die Schuld nicht mehr bei Anderen gesucht wird.

Geradezu revolutionär waren die Äußerungen des Erzbischofes von Bogota, Kardinal Rubén Salazar Gomez, der sich bei den Medien für deren kritische Berichterstattung und Aufklärung bedankte. Jahrelang hatte die Kirche Aufklärung als Nestbeschmutzung betrachtet, sogar von Kampagnen gesprochen.

Aber: Ein Erfolg hätte der Gipfel nur sein können, wenn die OPFER ihn als Fortschritt verstanden hätten. Jetzt bleibt der Eindruck, dass keine neuen Brücken gebaut worden sind, sondern sich die Gräben eher vertieft haben.

  • Post von Wagner

    Lieber Papst Franziskus,

    der Missbrauch von katholischen Priestern an Tausenden von Kindern verursacht uns Gläubigen Übelkeit.

Es ist immer noch möglich, dass den erneut schönen Worten noch konkrete Taten folgen. Im Vatikan dauert es manchmal länger, bis aus richtigen Erkenntnissen die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Ein neues „Motu proprio“, also eine Art kirchenrechtliche Entscheidung des Papstes, zum Schutz von Minderjährigen solle bald erscheinen, sagte Federico Lombardi, Moderator des Krisengipfels im Vatikan.

Aber was sicher gefehlt hat, ist der Mut ganz neu zu denken und ein neues Kapitel im Umgang mit Missbrauch aufzuschlagen.

Die aktuelle Berichterstattung zum Thema finden Sie hier.

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