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Neonazis zerstören BilderHolocaust-Überlebender

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Eine antisemitische Attacke erschüttert Österreich!

Im Herzen von Wien zerstörten Rechtsextreme eine Ausstellung, die Porträts von Überlebenden des Holocaust zeigt. Die Täter durchschnitten in der Nacht zu Montag die auf Stoff gedruckten Bilder mit Messern, beschmierten sie mit Hakenkreuz-Graffiti und Hassbotschaften gegen Juden.

„Ich bin tieftraurig und fassungslos“, sagt Luigi Toscano zu BILD. Der deutsch-italienische Fotograf hatte die Holocaust-Überlebenden für sein Projekt „Gegen das Vergessen“ porträtiert. Seit dem 7. Mai wurden seine Werke auf der Ringstraße im Zentrum Wiens ausgestellt.

Bürger wollen Bilder bewachen

In der Politik und der Bevölkerung waren die Reaktionen auf die Hass-Attacke eindeutig. „Ich bin wirklich erschüttert über diese antisemitischen Schmierereien. Die Täter müssen dringend ausgeforscht werden“, schrieb Bundeskanzler Sebastian Kurz (32) auf Twitter.

Erneut wurden Fotos von Shoah Überlebenden geschändet. Ich bin wirklich erschüttert über diese antisemitischen Schmierereien. Die Täter müssen dringend ausgeforscht werden. Ich stehe dafür, den Kampf gegen den #Antisemitsmus entschieden fortzusetzen: #niemalswieder https://t.co/dv6bfe9m9a

— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) May 27, 2019

Ähnlich äußerte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen (75) auf Twitter: „Es macht mich tief betroffen, dass die Ausstellung ‚Gegen das Vergessen‘ teilweise brutal zerstört wurde. (…) Es muss für uns Ansporn sein, Empathie und Menschenwürde in das Zentrum von Worten und Taten zu stellen.“

Fotograf Toscano hatte auf Facebook beklagt, dass die Polizei die Werke nicht schützen konnte. Die reagiert jetzt: „Es wird überprüft, ob der Platz möglicherweise durch Videoüberwachung abgedeckt sein könnte“, sagte Polizeisprecher Harald Sörös zur österreichischen „Presse“.

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In der Zwischenzeit wollen Bürger die Bilder beschützen. Toscano zu BILD: „Im Moment bildet sich eine große Solidarität. Drei Gruppen haben Mahnwachen angekündigt und wollen die Ausstellung beschützen.“

Neben einer Künstlergruppe sind darunter auch die Caritas und die Muslimische Jugend Österreich. „Speziell Muslim_innen sind zu dieser Zeit wach, weil sie ihr Fasten brechen, das Nachtgebet verrichten und sich für den neuen Fastentag vorbereiten“, erklärte Toscano in einem Facebook-Post.

Die rund 100 Bilder der Holocaust-Überlebenden von „Gegen das Vergessen“ sollen noch bis zum 31. Mai im Herzen Wiens zu sehen sein. Weil das zu wenig Zeit ist, um die zerstörten Bilder zu ersetzen, steht eine andere Lösung im Raum: „Es hat sich eine Kostümbildnerin gemeldet, die die Porträts wieder zusammennähen will“, sagte Toscano zu BILD.

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