Politik

Warum Erdogan komplett abgetaucht ist

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Ruhig ist es plötzlich um den türkischen Präsidenten! Recep Tayyip Erdogan (65) ist seit der Wahlschlappe seiner islamisch-konservativen AKP abgetaucht. Es ist nichts zu hören oder zu sehen von ihm.

Seine Partei-Funktionäre allerdings treten ständig vor die Presse und versuchen mit allen Mitteln die Wahlen in Istanbul zu annullieren. Ihr Vorwurf: Die Opposition hat die Wahlen manipuliert. Nur ihr Chef schweigt.

Wo steckt der Türken-Präsident?

►Wie BILD aus AKP-Kreisen erfahren hat, befindet sich Erdogan in seiner privaten Villa in Üsküdar auf der asiatischen Seite von Istanbul. Von dort aus bewertet er die Klatsche bei den Wahlen, bei denen die AKP u.a. in der Hauptstadt Ankara und in Istanbul verloren hatte.

Ziel demnach: Mit einem sehr engen Kreis seiner Führungsregie will er überlegen, welche Veränderungen nun nötig sind.

  • AKP spricht von „Fälschung“

    Erdogan-Partei wütet gegen Wahl-Ergebnis

    Nach der schweren und knappen Niederlage will Erdogans AKP das Wahlergebnis in Istanbul anfechten, wie „Hürriyet“ berichtet.

Ein Funktionär zu BILD: „Der AKP-Chef ist mit diesem Wahlergebnis sehr unzufrieden und möchte alle für diese Niederlage zuständigen Funktionäre identifizieren und austauschen. Man geht sogar davon aus, dass es einen Wechsel nicht nur bei den Landesvorsitzenden der AKP geben wird, sondern auch Wechsel in seinem Kabinett.“

Beschwerde gegen Niederlage in Istanbul

Nach der Wahlniederlage seiner Partei in Istanbul muss der türkische Präsident die einstige Hochburg Istanbul aber noch nicht endgültig verloren geben. Die Wahlleitung gab am Mittwoch einem Antrag der AKP auf Nachzählung der Stimmergebnisse in acht von 39 Wahlbezirken statt.

► Dies gilt als Teilerfolg für die AKP, die Nachzählungen in allen Bezirken beantragt hatte.

► Der Oppositionskandidat Ekrem Imamoglu von der kemalistischen CHP hatte in der 15-Millionen-Metropole den Sieg mit 25 000 Stimmen Vorsprung vor seinem AKP-Rivalen Binali Yidirim für sich reklamiert.

► Er forderte von der Wahlleitung, als gewählter Bürgermeister anerkannt zu werden. Kleinere Fehler bei der Auszählung änderten nichts an seinem Sieg.

Auch der CHP-Chef rief das Hohe Wahlamt auf, Imamoglu seine Ernennungsurkunde zu übergeben. Kemal Kilicdaroglu schrieb auf seinem Twitter-Profil: „Die Menschen in Istanbul haben sich entschieden. Ich erinnere daran, dass man so schnell wie möglich Imamoglu seine Ernennungsurkunde geben soll und man dieses Prozess endlich beendet. Das ist zu Nutze für Istanbul und unserem Land.“

İstanbul halkı tercihini yaptı. İstanbul Büyükşehir Belediye Başkanı seçilen Ekrem İmamoğlu’nun mazbatasının bir an önce verilmesi gerektiğini hatırlatıyor ve bu sürecin sona erdirilmesinin, İstanbul’un ve ülkemizin yararına olacağının bilinmesini istiyorum.

— Kemal Kılıçdaroğlu (@kilicdarogluk) April 3, 2019

US-Außenministerium: Erdogan-Partei soll Ergebnis anerkennen

Die AKP hatte die Ergebnisse im Nachhinein wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten angefochten. Das US-Außenministerium forderte die Regierung in Ankara auf, die Wahlergebnisse zu achten. Die Türkei verbat sich ihrerseits eine „Einmischung in innere Angelegenheiten“.

Zwischen beiden Staaten gibt es bereits seit längerem deutliche Spannungen. Zuletzt hatte die Regierung in Washington im Streit über den Kauf eines russischen Luftabwehrsystems die Lieferung von Kampfjet-Ausrüstung an die Türkei gestoppt.

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